Rückblicke

Refugium für Kröten und Libellen

neues Refugium für Kröten und Libellen

Naturschutz: BUND und Naturfreunde wollen mit Erdaushub am Horlachgraben bedrohte Tierarten schützen

Ein Laichplatz für Kröten und Frösche soll in diesem Erdtrichter unweit des Horlachgrabens entstehen.

Ein weiteres Naturschutzprojekt im Umfeld des Naturfreundehauses hat die Ortsgruppe Rüsselsheim/Raunheim im Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) umgesetzt. Davon zeugt ein nackter Erdtrichter, der unweit des Horlachgrabens bis auf 2,50 Meter Tiefe ausgehoben wurde. Was sich derzeit als kahle Sandfläche ausnimmt, soll einmal Schutz- und Rückzugsgebiet für verschiedene Tierarten sein.
Konzipiert hat es Dieter Baumgardt, der damit vor allem Amphibien Lebens- und Laichplätze bieten will. Ihm geht es in erster Linie um die auf der Roten Liste der bedrohten Tierarten ganz vorne stehenden Gelbbauchunke, Kreuz-, Wechsel- und Knoblauchkröte, Grünfrösche wie auch die „Große Moosjungfer“-Libelle als rares Insekt.
Die Realisierung des Vorhabens mit Erdaushub auf einer Fläche von 15 mal 15 Meter organisierte Gerhart Thallmayer. Die Maschine dafür setzte eine Privatfirma ein. Die Kosten übernahm die Stadt Raunheim, auf deren Gemarkung das Biotop liegt. Der Nachbarstadt bringt dies zugleich Ökopunkte ein.
Zur Überraschung von Werner Muster vom BUND-Kreisvorstand und Ortsverband stieß man auf eine feste Torfschicht als Zeugnis eines früheren Moores und Ton-Ablagerungen. Diese bildet einen soliden Untergrund für die Wasseransammlung aus Niederschlägen und somit den künftigen Lebensraum der Amphibien. Dabei soll diese Anlage mit der gängigen Bezeichnung „Vogelschutzteich“ aber durchaus austrocknen dürfen. Denn, so Muster, es könne nicht ausgeschlossen werden, dass aus dem Horlachgraben auch Fische in den Teich gelangten. Die aber würden Laich wie Nachwuchs der Amphibien vertilgen, während diese Tiere auch längere Trockenzeiten überleben könnten.
Für Muster dient eine solche „Pfütze“ aber auch zahlreichen Vögeln als Rückzugs- und Schutzraum, abgeschirmt vom Freizeitverkehr auf den Wegen entlang des Grabens.
Natürlich soll die kahle Fläche an Böschung und um den Teich bald ergrünen. Was sich hier mit Fauna und Flora ansiedele, wisse man nicht, erklärte Baumgardt, denn es sei ein „offenes Angebot an die Natur“. Die BUND-Helfer wollen hinsichtlich der Besiedlung nicht eingreifen, sehr wohl aber Pflegearbeiten vornehmen. Muster würdigte die „mehr als kooperative Haltung der Stadt Raunheim“ bei der Realisierung des Projektes. Seiner Erinnerung nach hatten Raunheimer Vogelschützer in der Nähe früher schon einmal einen Teich angelegt, der aber inzwischen verlandet sei.
Baumgardt verwies in Sachen benachbartem Naturfreundehaus noch auf einen Erfolg der Frühjahrsaktion. Durch einen Umbau des Terrassenhanges wollten BUND und Naturfreunde Eidechsen einen neuen „Stammplatz“ ermöglichen, was auch gelang. Und in diesem Spätsommer sei bereits Nachwuchs mit junge Zauneidechsen anzutreffen gewesen, zeigte sich der engagierte Naturschützer erfreut.

aus dem Rüsselsheimer Echo vom 17.11.2011, Bild Ernst Eelmae

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